Mütter unter sich


Die Diagnose einer lebensbedrohlichen Erkrankung eines Kindes stellt das Leben der betroffenen Familie unvermittelt „auf den Kopf“ und erfordert über einen langen Zeitraum ein hohes Maß an Flexibilität, Rücksichtnahme und gegenseitige Unterstützung.
 

Die Eltern sind nahezu rund um die Uhr mit der Betreuung des kranken Kindes beschäftigt und haben einen „Alltag“ zu bewältigen, der durch einen anhaltenden Ausnahmezustand geprägt ist und bei dem gleichzeitig oftmals noch weitere Geschwister versorgt werden müssen. Ungewissheit über die Zukunft, Unsicherheit, Sorgen und Ängste sind mehr oder weniger ständige Begleiter (nicht nur) der Eltern. Erschöpfung, Hilflosigkeit und vielleicht Verzweiflung können auch tragfähige Partnerschaften an den Rand der Belastungsfähigkeit bringen. In der Folge führt dies nicht selten ungewollt zu Konflikten zwischen den Eltern, die ihre jeweilige Situation aufgrund verschiedener Aufgaben bzw. Rollen unterschiedlich erleben und beurteilen.

Die betroffenen Mütter sehen dabei ihre Hauptverantwortung meistens vorrangig in der Fürsorge für die gesamte Familie. D. h., sie versuchen ihrem Partner, dessen Berufsalltag in der Regel normal weiter läuft, den Rücken frei zu halten und trotz der angespannten und belastenden Situation für ein möglichst reibungsloses Familienleben zu sorgen. Ihre eigenen  Bedürfnisse nehmen sie oft nicht wahr oder stellen sie zu Gunsten der anderen Familienmitglieder zurück.

Die Gruppe für Mütter schwer erkrankter Kinder bietet Gelegenheit, sich in einem geschützten Rahmen zu begegnen, „etwas loszuwerden“ und so über den Austausch miteinander nicht nur Entlastung zu erfahren, sondern auch andere und neue Bewältigungs- und Selbstfürsorgestrategien kennenzlernen und Kraft zu schöpfen.

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